Jugendbegegnungsreise nach Israel November 2017

Verfasst von Katharina Martin am 21. November 2017 - 14:57 Uhr

Hier findet ihr die Zusammenfassung unserer Reise, übernommen vom Brücke Blog der Stadt Recklinghausen

https://www.recklinghausen.de/Inhalte/Startseite/Rathaus_Politik/Staedte...

Mittwoch, 8. November, zweiter Tag in Israel
Direkt nach dem Frühstück ging es für uns zu einem Aussichtspunkt, vom welchem aus man die einzelnen Stadtviertel und ihre Gedenkstätten gut erkennen konnte. Unser Guide hat uns eine kurze Einführung in die komplexen geschichtlichen und religiösen Zusammenhänge von Israel gegeben. Somit waren wir perfekt vorbereitet für Yad Vashem, die Gedenkstätte Jerusalems an den Holocaust, welcher Auswirkungen bis zu dem früheren Palästina hatte. Der dortige Guide konnte uns, da er zwei Jahre lang in Deutschland lebte, auf Deutsch durch das Museum führen, und uns somit auch Schicksale einzelner Opfer näherbringen und sehr lebendig erzählen. So wurde uns trotz der vielen geschichtlichen Daten und Infos nicht langweilig, sondern ganz im Gegenteil, wir wurden von unserem Guide mitgenommen und haben eine zum Teil sehr emotionale Zeitreise durchlaufen. Während wir uns bei einem typisch orientalischen Essen stärken konnten, hatten wir eine hervorragende Aussicht auf die drei wichtigsten Heiligtümer der drei monotheistischen Weltreligionen, welche die Grabeskirche für die Christen, die Klagemauer für die Juden, und die Al Aqsa Moschee für die Muslime sind. Am Abend konnten wir auf sämtlichen Märkten unsere Verhandlungskünste unter Beweis stellen.
Elisabeth, Arje, David, Ben, Ivy

Donnerstag, 9. November, dritter Tag in Israel
Nach dem Frühstück im Hostel brachen wir in Richtung Wüste auf. Durch die Oststadt Jerusalems fuhren wir in die anliegende karge Steinwüste. Unsere Reiseleitung versorgte uns auf der Fahrt ausführlich mit wichtigen Informationen über die geographischen Gegebenheiten Israels. Dabei fuhren wir vom 800 Meter hoch gelegenen Jerusalem in die Senke, in der das Tote Meer liegt, mit 400 Metern unter dem Meeresspiegel der tiefgelegenste Ort der Welt. Erster Halt am UNESCO Weltkulturerbe Massada. Nach einer informativen Führung durch die Ruinen der Felsenfestung und spektakulären Aussichten brachte uns der Bus zum Toten Meer. Dort aßen wir in einem Strandrestaurant zu Mittag. Danach gingen wir im Toten Meer baden. Es war ein besonderes Erlebnis, denn durch den hohen Salzgehalt fühlt man sich schwerelos. Von unserem Guide erfuhren wir, dass das Tote Meer zu sterben droht, da das Wasser durch Verdunstung immer weniger wird. Kurz vor Sonnenuntergang brachen wir nach Akko auf. Es wurde sehr schnell komplett Nacht und wir fuhren vier Stunden durch die Dunkelheit. Freundlicherweise hatte man mit dem Abendessen auf uns gewartet. Müde aber zufrieden bezogen wir schließlich unsere Zimmer im Hostel.
Leon, Tino, Julius, Jonathan

Freitag, 10. November, vierter Tag in Israel
Nach dem Frühstück starteten wir mit einer Besichtigung der Festung der Templer. Die Templer hatten im Mittelalter die Aufgabe übernommen, europäische Pilger beim Besuch im Heiligen Land und den heiligen Städten vor Angriffen zu schützen. Dazu hatten sie in der Hafenstadt Akko eine große Festung gebaut. Zunächst gingen wir durch einen schattigen Park im Innern der alten Stadtmauern und kamen zum Eingang der Kreuzfahrerfestung. Dass sie überhaupt erhalten geblieben ist, liegt an ihrer grundsoliden Bauweise. Selbst als sie in späterer Zeit von den Truppen der Osmanen erobert worden war, gelang es nicht, sie zu zerstören. Man schüttete sie deshalb einfach zu und baute darauf eine neue Etage. Erst seit ein paar Jahren ist sie so ausgegraben, wie man sie jetzt besichtigen kann. Die Anlage ist ins Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommen worden.
Das Innere der Kreuzfahrerfestung besteht aus vielen Sälen für die damaligen Bedürfnisse der Templerritter, zum Beispiel gibt es einen Rittersaal, Vorratsräume, Fluchttunnel und eine große Latrine. Die ganze Festung ist aus gemeißeltem Stein gebaut, die Decken sind wunderbar gewölbt. Unter der Führung unserer ortskundigen Fremdenführerin wurden uns einzelne Informationen zu den jeweiligen Orten gegeben. Unsere Führerin führte uns durch alte und enge Wege, sogar durch einen ehemaligen Abwasserkanal.
Noch vor dem Mittagessen waren wir zu einer kleinen Bootsfahrt eingeladen. Nur allein für unsere Gruppe fuhr ein Boot einmal aus dem kleinen Hafen und um die halbe Stadt, die auf einer Landzunge im Meer liegt. Die Musik und die gute Stimmung machten das ganze zu einem besonderen und unvergesslichen Erlebnis.
Daraufhin kam es endlich zu dem lang ersehnten Essen, bei dem es sich jeder schmecken ließ. Highlight des Tages war dann das Schwimmen an einem Strand in der Bucht von Akko und der Sonnenuntergang am Strand von Akko.
Wir trafen uns danach zu einem gemeinsamen Abendessen. In der Jugendherberge hatten sich inzwischen ganz viele neue Gäste eingefunden, vor allem Familien mit mehreren Kindern. Es war richtig voll und man erklärte uns, dass es beliebt ist, den Sabbat mit der Familie hier zu feiern. Die Mutter muss dann nicht zu Hause alles vorbereiten. Es begann mit einem gemeinsamen Abendessen im Speisesaal, der feierlich gedeckt war mit Traubensaft und Brot auf jedem Tisch. Der Sabbat ist der Tag des Wochenendes, an dem nicht gearbeitet wird und wenn man gläubig ist, verlässt man das Haus nicht.
Kurz nach dem Essen kamen auch die israelischen Jugendlichen. Einige aus unserer Gruppe kannten die Israelis bereits, denn sie waren schon zu Besuch in Recklinghausen vor den Sommerferien. Wir verbrachten den restlichen Abend zusammen mit den Israelis in der Jugendherberge.
Laura, Olivia, Joline, Esther

Samstag, 11. November, fünfter Tag in Israel
Am fünften Tag besuchten wir als erstes Rosh Hanikra, das ist eine Grotte direkt an der libanesischen Grenze. Nachdem uns eine Seilbahn zum Eingang gebracht hatte, faszinierte uns sofort das leuchtend blaue Wasser und die einzigartig aussehenden Felsen. Nun hatten wir Zeit, die Grotte genauer zu erkunden. Im Anschluss daran sahen wir eine kurze Dokumentation, die uns in die Geheimnisse der Grotte einweihte. Der Fakt, der uns am meisten in den Köpfen blieb, war der, dass die Grotte schon mehrere tausend Jahre alt ist und noch immer wegen der ständigen Brandung des Salzwassers wächst.
Direkt neben der Grotte befindet sich die Grenze zum Libanon. Dort bekamen wir einige Informationen zur israelischen Armee von unserem Guide Jacqueline. Sie teilte uns mit, dass die Grenze seit 2005 aufgrund von früheren Luftangriffen strenger überwacht wird.
Nach dem typisch israelischen Mittagessen im St. Peter's Restaurant, von welchem man einen wunderschönen Ausblick auf den See Genezareth hatte, fuhren wir weiter zur Brotvermehrungskirche. Diese wurde an der Stelle errichtet, wo die Geschichte vom Wunder der Brotvermehrung sich ereignet haben sollte, in der Jesus fünf Brote und zwei Fische auf 5000 Männer so aufgeteilt haben soll, dass jeder genug zu Essen bekam.
Der nächste Punkt auf unserer Agenda war der Besuch des Ortes, an dem einst die Geschichte "Der erste wunderbare Fischfang" stattgefunden haben soll. Hier soll Jesus den See Genezareth mit vielen Fischen gefüllt haben, nachdem die Fischer einen schlechten Fang gemacht hatten. An der nahgelegenen Kapelle bemerkten wir mehrere Gruppen von Pilgern, die an diesem Ort Gottesdienst feierten mit gemeinsamem Singen und Beten.
Weiter ging es nach Kapernaum, der Heimatstadt von Jesus. Dort sahen wir die Mauerreste einer alten Synagoge, die Ruinen eines Dorfes und eine neue Pilgerkirche. Hier soll Jesus gelebt und einige Wunder vollbracht haben. Nach seiner Kreuzigung in Jerusalem kamen die ersten Christen in diesem Haus zusammen, um zu beten. Später wurde eine Kirche auf den Überresten seines Hauses errichtet. Die Kirche ist so gebaut, dass man auf die Reste des Hauses schauen kann und auf den See Genezareth.
Anschließend fuhren wir in Richtung Golanhöhen und machten einen kurzen Halt bei einem Aussichtspunkt, von dem man eine fantastische Aussicht auf das Länderdreieck von Libanon, Israel und Syrien hatte. Uns wurde erklärt, dass diese Berge vor 50 Jahren von den Israelis erobert worden sind. Davor wurde Israel von hier aus immer wieder beschossen. Wir machten Fotos vom Sonnenuntergang.
Nachdem der Sabbat mit dem Sonnenuntergang beendet war und die Geschäfte wieder geöffnet waren, machten wir auf dem Rückweg nach Akko eine kurze Pause in einem Shoppingcenter.
Jana, Jana, Janis, Leonie, Alicia

Sonntag, 12. November, sechster Tag in Israel
Unser sechster und damit letzter vollständiger Tag wurde durch viel Spaß und Action geprägt. So starteten wir schon sehr früh in den Tag, um unsere Koffer zu packen (sofern sie nicht schon gepackt waren), um direkt nach dem Frühstück den Bürgermeister und die Jugendlichen von Akko im Rathaus zu treffen.
Die israelischen Jugendlichen warteten bereits vor dem Rathaus auf uns. Gemeinsam gingen wir in den Ratssaal und nahmen Platz. Der Bürgermeister kam herein, begrüßte Frau Greine und Frau Kaufmann, unsere Übersetzerin. Dann haben wir symbolische Geschenke unserer Städte ausgetauscht. Der Bürgermeister hielt eine kleine Rede auf Englisch und sagte, dass es in Akko viele verschiedene ethnische und religiöse Gruppen in der Bevölkerung gibt und dass er als Bürgermeister sich für alle zuständig fühlt. Uns fragte er nach unserem Programm in Israel und wir schilderten in einem netten Gespräch unsere bisherigen Erlebnisse, Emotionen und Eindrücke von Akko und Jerusalem.
Nachdem wir geredet und kleine Snacks sowie etwas zu trinken bekommen hatten, machten wir uns mit den Israelis auf den Weg zum Startpunkt unserer Stadtrallye. Es war der kleine Park, den wir schon kannten. Dort wurde uns der Spielablauf erklärt. Wir bekamen Stadtpläne und wurden in Gruppen eingeteilt. Man konnte uns durch verschiedenfarbige Bandanas unterscheiden. Als alles fertig erklärt war, konnten wir starten. Unsere Aufgaben erstreckten sich durch alle Themengebiete von interaktiven Aufgaben mit Menschen bis hin zu simplen Fotos, so gut wie alles war dabei. Dass eine Aufgabe gelöst war, mussten wir mit einem Handyfoto beweisen, das wir dem Spielleiter schickten.
Da war zum Beispiel diese eine Aufgabe dabei, bei der wir mit Fremden Personen eine Runde Armwrestling spielen mussten. War diese Person allerdings eine ältere Frau, gab es noch Bonuspunkte oben drauf. Weitere Aufgaben waren zum Beispiel, dass wir eine Titanic-Szene nachspielen sollten, in der wir ein Foto machen, wo wir am Bug eines Schiffes stehen. Das Mädchen streckt die Arme zur Seite und der Junge hält sie an der Taille. Wieder eine andere Aufgabe war, ein Foto mit einer monumentalen Statue eines Wales zu machen, auf der wir so tun sollten, als würden wir unter Wasser sein und auf einen Wal treffen. Auf einem anderen Foto sollten wir so tun, als würden wir einen schweren Stein anheben.
Nachdem die Zeit um war und wir uns wieder am Start-Punkt getroffen hatten, wurde ein Preis für das Team mit den meisten Punkten verteilt. Durch diese Aktion lernten wir das multikulturelle Leben und Stadtbild von Akko kennen. Danach hieß es aber leider schon wieder Abschied von den Israelis nehmen. Wir holten unsere Koffer aus dem Hotel und verstauten sie im Reisebus. Dann fuhren wir nach Tel Aviv.
Nach knapp zwei Stunden hielten wir am wunderschönen Strand von Tel Aviv und machten dort Pause. Von dort aus konnten wir in kleinen Gruppen entweder an den Strand oder zu einer kleinen Einkaufsmeile. Ab 17 Uhr ging es dann zur Jugendherberge.
Da hatten wir dann eine halbe Stunde Zeit, uns einzurichten, dann gab es auch schon Abendessen.
Nach dem Abendessen genießen wir den letzen Abend in Israel, bevor es morgen früh wieder zum Flughafen geht...
Emily, Ben, Ivy, Isabella, Carina